Dhammaregen-Newsletter Juni 2021
Neues rund um Dhammaregen und frühe buddhistische Texte
Der neue Newsletter hat ein Dhammaregen-Erklärvideo sowie einen Termin für eine weitere Frage-Antwort-Runde zu dem Thema und wirft einen bebilderten Blick in das Siebenerbuch des Aṅguttara-Nikāya. Außerdem gibt es einen neuen Essay von Ajahn Brahmāli.
Dhammaregen-Erklärvideo
Die Dhammaregen-Präsentation beim Tilorien-iSangha vom 11. Juni 2021 wurde aufgenommen und kann hier angeschaut werden. Sie können anhand der Anleitungen selber die Suttas ein wenig erforschen und wenn Fragen auftauchen, diese in einer weiteren Sitzung besprechen. Diese ist für den 13. August 2021 als Teil der Reihe „Alte Lehren, tolle Webseiten“ des Tilorien-iSangha geplant. Weitere Infos und Anmeldung hier.
Feuer und Wasser
Das Siebenerbuch des Aṅguttara-Nikāya enthält eine Reihe interessanter und teilweise recht bekannter Suttas. Einige davon hat die Ehrwürdige Yodha mit ihren Dhamma Doodles illustriert.
In AN 7.15 geht es um sieben Menschen, die im Wasser nach Halt suchen:

„Mönche und Nonnen, sieben Menschen, die man in der Welt findet, sind wie die im Wasser.
Welche sieben?
Ein Mensch versinkt einmal und bleibt dann unten.
Ein Mensch taucht auf und versinkt dann.
Ein Mensch taucht auf und bleibt oben.
Ein Mensch taucht auf, dann sieht er klar und erkennt.
Ein Mensch taucht auf und gelangt dann hinüber.
Ein Mensch taucht auf und findet dann einen Halt.
Ein Mensch taucht auf, gelangt hinüber und geht darüber hinaus, und dieser Brahmane steht auf festem Boden.“
Lesen und hören Sie AN 7.15.
In dem erstaunlichen Sutta von den sieben Sonnen, AN 7.66, erfahren wir vom künftigen Schicksal der Erde, wenn die Sonne sich in einen roten Riesen verwandelt und ihre Hitzestrahlung um ein Vielfaches zunimmt. Dem Buddha geht es dabei nicht darum, sein bemerkenswertes Wissen über kosmologische Zusammenhänge zur Schau zu stellen, sondern er benutzt diesen Sachverhalt, um die Vergänglichkeit und Unbeständigkeit zu illustrieren.
Die kosmische Dimension drückt sich in dem häufig wiederkehrenden Satz „Es kommt eine Zeit, nachdem eine sehr lange Zeitspanne vergangen ist …“ aus. Das Dhamma Doodle zeigt die Vorgänge im Zeitraffer:
Die sieben Sonnen von Ven. Yodha auf discourse.suttacentral.net
„So unbeständig sind Bedingungen, so brüchig sind Bedingungen, so unzuverlässig sind Bedingungen. Eben das reicht völlig aus, dass ihr in Bezug auf alle Bedingungen ernüchtert werdet, euch von ihnen abwendet und davon frei werdet. Mönche und Nonnen, wer würde jemals denken oder glauben, dass diese Erde und Sineru, der König der Berge, brennen und zerfallen und nicht mehr da sein werden, es sei denn, man hätte die Wahrheit gesehen?“
Lesen und hören Sie AN 7.66
Auch AN 7.74 spricht von der Unbeständigkeit, hier insbesondere von der Kürze des menschlichen Lebens, mit vielen eindrücklichen Gleichnissen:

„Wie ein Tautropfen an der Spitze eines Grashalms: Wenn die Sonne aufgeht, verdunstet er rasch und bleibt nicht lange erhalten. Ebenso gleicht das menschliche Leben einem Tautropfen: Es ist kurz und flüchtig, voller Leiden und Bedrängnis. Denkt darüber nach und wacht auf! Tut das Gute und führt das geistliche Leben, denn niemand, der geboren ist, kann dem Tod entrinnen.“
Und das lehrt ein Lehrer zu einer Zeit, in der die Menschen eine Lebensdauer von 60.000 Jahren haben und es außer Kälte, Hitze, Hunger, Durst, Stuhl- und Harndrang keine Krankheiten gibt! Was sollen wir da heute erst sagen … Darüber stellt der Buddha dann eine sehr interessante Statistik auf.
Lesen und hören Sie AN 7.74
Mehr Dhamma Doodles finden Sie hier.
Und schließlich möchte ich noch auf eine außergewöhnliche Schülerin des Buddha hinweisen, die uns in AN 7.53 begegnet und die unter dem Namen Nandas Mutter bekannt ist. Mit ihrer Fähigkeit, sich mit Göttern zu unterhalten, versetzt sie die Ehrwürdigen Sāriputta und Moggallāna in Erstauen, aber das ist längst nicht ihre einzige bemerkenswerte Eigenschaft, wie sie dann wenig schüchtern berichtet:
„Es ist unglaublich, Nandas Mutter, es ist erstaunlich, dass du dich persönlich mit einem so gewaltigen und einflussreichen Gott wie Vessavaṇa unterhältst!“
„Herr, das ist nicht meine einzige unglaubliche und erstaunliche Eigenschaft; ich besitze noch eine weitere. …“
Was folgt, ist nicht eine, sondern sechs weitere unglaubliche und erstaunliche Eigenschaften, die gipfeln in:
„Von den fünf niederen Fesseln, die vom Buddha gelehrt wurden, sehe ich keine, die ich nicht aufgegeben hätte.“
Lesen und hören Sie AN 7.53.
Ein letzter Hinweis zum Siebenerbuch: Dieses Buch des Aṅguttara-Nikāya gehört zu den Stellen in den Suttas, wo wir auch etwas über die Regeln des Vinaya erfahren. So gibt es ein ganzes Kapitel zum Thema Ordenssatzung, AN 7.75–84. Das letzte Sutta der Reihe, AN 7.84, enthält sieben Richtlinien zur Beilegung disziplinarischer Angelegenheiten und Streitfälle, etwas, das zum Erhalt des Friedens im Saṅgha wichtig ist und vielleicht nicht nur für Ordinierte interessant sein kann.
Neu auf Dhammaregen
Technische Neuerungen
Karl Lew hat für Dhammaregen eine Suchchronik entwickelt, die hilft, die Texte, die man studieren will, im Blick zu behalten. Hier erklärt er die wichtigsten Prinzipien.
Desweiteren hat Dhammaregen jetzt neue Links zu jedem einzelnen Segment. Damit ist es sehr einfach, Zitate aus einem Sutta an Freunde weiterzuleiten, zum Beispiel:
SN45.2:1.4 „Herr, gute Freunde, gute Genossen, gute Gefährten sind das halbe geistliche Leben.“
Lesen Sie hier Erläuterungen zu den Link-Funktionen.
Warum Samatha und Vipassanā unzertrennlich sind
Ein Essay von Ajahn Brahmāli wurde der Webseite als ein neuer „Dhamma-Regentropfen“ hinzugefügt.
Neue Übersetzungen
Seit dem letzten Newsletter wurden folgende Suttas hinzugefügt:
SN 12.67, SN 15.1, SN 45.2-3, SN 56.46
AN 7.63-1124, somit ist das Siebenerbuch jetzt vollständig übersetzt.
Thag 2.22
Übersicht über alle Übersetzungen
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