Dhammaregen-Newsletter November 2021
Neues rund um Dhammaregen und frühe buddhistische Texte
Diesmal begleitet der Newsletter keine Person durch den Kanon, sondern einen Vers. Es ist ein Vers, in den ich mich ein bisschen verliebt habe, und bis auf ein Sutta habe ich inzwischen alle Texte, in denen er vorkommt, übersetzt. Es geht um das Thema Vergänglichkeit, und das passt vielleicht zum Monat November, in dem in dem Kulturkreis, in dem ich aufgewachsen bin, besonders der Toten gedacht wird und auch die Natur uns den Verfall vor Augen führt. Außerdem gibt es Bhante Sujatos „Top Ten“-Auswahl an Suttas sowie einen kleinen Leitfaden für den Einstieg ins Suttastudium.
Bedingungen sind unbeständig …

Ach! Bedingungen sind unbeständig, Entstehen und Vergehen ist ihre Natur. Wenn sie entstanden sind, hören sie auf. Ihr Zur-Ruhe-Kommen ist wahre Wonne.
Der Buddha spricht diesen Vers bei mehreren Gelegenheiten im Zusammenhang mit Geschichten aus der Vergangenheit.
In SN 15.20 berichtet er von vergangenen Kulturen, die in der Gegend des damaligen Rājagaha existiert hatten. Sie alle sind zur Zeit des Berichtes verschwunden, selbst wenn die Menschen damals vierzigtausend Jahre alt wurden!
Lesen und hören Sie SN 15.20.
DN 17 ist eine Art Jātaka-Erzählung über den König Mahāsudassana, einen Herrscher der Vorzeit, dessen Hauptstadt an dem Ort lag, an dem der Buddha die letzten Stunden seines Lebens zubrachte. Wir erfahren alle Einzelheiten über die Macht und das Leben dieses Königs und über seine herrschaftlichen Besitztümer. Am Ende identifiziert sich der Buddha selbst mit dem König Mahāsudassana und sagt, dass all diese Pracht keinen Bestand hatte und nun vergangen ist, und die einst so prunkvolle Königsstadt ist jetzt das unscheinbare Kusinara.
Lesen und hören Sie DN 17.
Und natürlich macht die Vergänglichkeit auch vor einem Buddha nicht halt. DN 16, das längste Sutta des Kanon, das ich noch nicht übersetzt habe, erzählt uns von seinem letzten Lebensabschnitt. Ein Auszug daraus, die Stelle, die über den eigentlichen Tod berichtet, findet sich auch im Saṁyutta-Nikāya, in SN 6.15. Und hier wird unser Vers unmittelbar nach dem Tod des Buddha von Sakka dem Götterkönig aufgesagt.
Die Buddhafigur, die oben abgebildet ist, stammt aus einem verbrannten Gebäude im Waldkloster Aloka Vihara in Kalifornien, das im August 2021 von einem Waldbrand betroffen wurde. Die wichtigsten Gebäude blieben zum Glück unversehrt, doch einige kleinere Gebäude verbrannten, und in einem davon befand sich diese Figur. Sie kann symbolisch dafür stehen, dass unser aller Leben, ebenso wie das des Buddha, ein Ende hat.
Lesen und hören Sie SN 6.15.
Ähnlich sind auch die Umstände, unter denen wir unseren Vers im Theragāthā von Mahāmoggallāna finden, Thag 20.1. Moggallānas bester Freund Sāriputta ist verstorben, und das veranlasst ihn dazu, den Vers zu rezitieren. Auch heute wird er häufig bei Bestattungen oder zum Gedenken an Verstorbene aufgesagt.
Lesen und hören Sie Thag 20.1.
Als ergänzenden Text dazu kann man AN 3.136 betrachten, das hier von den Ehrwürdigen Sumano und Tāṇakāro anlässlich einer Beerdigung wunderschön gechantet wird:
„Mönche und Nonnen, ob Klargewordene in der Welt erscheinen oder nicht, dieses Naturgesetz besteht, diese Beständigkeit natürlicher Gesetzmäßigkeiten, diese Regelmäßigkeit natürlicher Gesetzmäßigkeiten: Alle Bedingungen sind unbeständig.“
Lesen und hören Sie AN 3.136.
Neu auf Dhammaregen
Eine Seite für Einsteiger
Um neuen Interessentinnen den Einstieg ins Suttastudium zu erleichtern, hat Dhammaregen jetzt eine Seite mit ein paar Fragen und Antworten und Tipps für Einsteiger.
Bhante Sujatos Top Ten
Eine Übersetzung von Bhante Sujatos Aufsatz über die zehn nach seiner Einschätzung beliebtesten Suttas und zehn weitere, die ebenso viel Aufmerksamkeit verdienen.
Neue Übersetzungen
Seit dem letzten Newsletter wurden folgende Suttas hinzugefügt:
SN 6.15, SN 15.20
AN 10.53-60, AN 10.62-76
Snp 1.8, Snp 2.1, Snp 2.4; Thag 20.1
Übersicht über alle Übersetzungen
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